Und lasst die süsse Musica gantz freudenreich erschallen...

Die Reformation und die Musik

Ganz unumstritten gilt Martin Luther als der Erfinder des Psalmenliedes. Sein Credo war „Im Singen muss Christus unser Psalm, Lied und Gesang werden.“ Pauken und Trompeten hasste er, und Geigen hatten im Gottesdienst gar nichts zu suchen. Luther liebte den Gesang, begleitet von einer vielsaitigen Laute. Anders der Zürcher Huldrych Zwingli, der die Musik dem Weltlichen und Unstatthaften zuordnete, gar die Orgeln aus den Kirchen verbannte. Dabei spielte er selbst mehrere Instrumente meisterhaft, gründete in Zürich eine Musikschule und komponierte ununterbrochen.
Sein Kappelerlied, obwohl ein Kriegslied, gelangte sogar bis in die deutschen Gesangbücher. Und Calvin in Genf? Wo begann bei ihm Gottesdienst und wo hörte das Vergnügen auf? Was unterschied die drei großen Reformatoren in ihrem Verständnis und ihrem Gebrauch der Musik?

Im musikalischen Zentrum des Reformationsprogramms stehen Werke von Mendelssohn, Busoni und Bach, die unzählige Choräle und Choralbearbeitungen über Texte Martin Luthers komponiert haben, so etwa über das Psalmenlied "Ein feste Burg ist unser Gott", das Friedrich Engels als „Marseillaise des Reformationsliedgutes“ bezeichnete und auf dessen Gültigkeit sich alle Kirchen, die auf dem Boden der Reformation stehen, einigen konnten; oder über das Adventslied „Nun komm der Heiden Heiland“ , das die Ungeduld der Gläubigen in Erwartung von Christi Geburt so wunderbar zum Ausdruck bringt. Selbst Richard Wagner verarbeitete protestantisches Liedgut, das sich bei ihm aber, wie im "Kaisermarsch", höchst pompös ausnimmt.

Die Pianistin Konstanze Hollitzer geht musikalisch den Wegen nach, die das evangelische Kirchenlied im Laufe der Jahrhunderte nahm. Begleitet wird sie dabei von der Schauspielerin und Publizistin Steffi Böttger, die in Zitaten und Anekdoten von den drei großen wortgewaltigen und so musikverliebten Reformatoren erzählt.

Steffi Böttger - Sprecherin und Autorin
Konstanze Hollitzer - Klavier

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